Montag, 19. September 2016

Taubenproblem - wir bleiben dran.







Die gute Nachricht vorweg:
Lt. Informationen der Verwaltung hat sich in den letzten beiden Jahren der Straßentaubenbestand von ca. 150 auf 50 Tiere reduziert.  Ursachen:  natürlicher Feinde, Taubenschlag, Witterung, Einfangen von Tauben ( diese werden dann an einen Züchter abgegeben ).

Es zeigt, das die von uns seinerzeit per Beschluss erwirkten Maßnahmen greifen und die Verwaltung samt Projektbetreuer hier sehr gute Arbeit leisten.

Trotzdem ist weiterhin eine erhebliche Belästigung durch Tauben im Ortskern zu spüren. Sachbeschädigung und Gesundheitsgefährdung inklusive. 

Leider haben wir unverbesserliche Mitbürger, welche Taubenfüttern als "heilige" Pflicht betrachten.  Da die Bürgerschaft nicht selbst "Hand" anlegen darf, muss sich die Kommune mit allen noch so drastischen Mitteln VOR Ihre Mitbürger stellen.

Wir sehen den Handlungsspielraum der Kommune nicht voll ausgeschöpft  und stellen deshalb weitere Forderungen zur Bekämpfung der Taubenplage.


Wir bitten um Prüfung bzw. zeitnaher Umsetzung folgender Punkte: 

1. Lt. verschiedenen Presseberichten ist es tatsächlich erfolgsversprechend, einen Falkner zur Abwehr einzusetzen. 

Rücksprache mit einem Falkner zur aktiven Vergrämung und Bekämpfung, Vorlage eines Kostenvoranschlag. 
  -  Kostendeckung durch einzutreibende Busgelder. Kontakte anbei. 

2. Lt. Art. 16, LStG ( Landesstraf- und Verordnungsgesetz ) Punkt 2 hat die Gemeinde die Möglichkeit auf dem Grundstück einer Privatperson entsprechende Maßnahmen zur Vergrämung zu ergreifen. 
    Somit die Frage: Können die Nistplatz Möglichkeiten an besagten Anwesen beseitigt werden ? - Dachöffnungen an den Seiten von Holzschalungen dauerhaft zu schließen, Kamine ( dienen teilweise als Brutstätten )  mit Lochgitter versehen,  Dachfläche für Tauben weitgehend unbenutzbar machen. 
  -  Kostendeckung durch einzutreibende Busgelder

3. Lt. Informationen der Verwaltung wurden in 2015 ca. 30 Tauben eingefangen. Da die Brutzeit im Oktober vorbei ist, könnte wann mit dem "Einfangen" weiterer Luft Ratten begonnen werden?.  Wieviele Tauben können maximal in 2016 eingefangen werden und wer bestimmt die Minimal und Maximalanzahl, sprich kann die Verwaltung die Maxime - "Alle Tauben einfangen“ ausgeben?

Michael Fux
Im Namen der Fraktion "Freie Wähler"


Fakten zur Taubenplage:

1.
Falkners Lothar Ciesielski:
«Eine Taube hinterlässt im Schnitt pro Jahr 15 Kilo Nasskot», erklärt Ciesielski, der in einer Falknerfamilie aufgewachsen ist und seit elf Jahren als professioneller Falkner arbeitet. Wenn der Kot trockne, setze er giftige chemische Substanzen in Form von feinstem Staub frei. Der zieht dann etwa in Lüftungen von Klimaanlagen - wo Tauben mit Vorliebe und ganzjährig brüten - und gelangen unmittelbar in die Atemwege des Menschen. Tauben sind Krankheitsüberträger und können etwa Salmonellen an den Menschen weitergeben. Passanten haben den Kot auch unter ihren Schuhen und betreten Läden und Märkte.
Quelle: http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichte

2.
Stadttauben gelten laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) als Überträger diverser meldepflichtiger Krankheiten. Am Körper der Tauben, in deren Nestern und Fäkalien finden sich über 100 verschiedene Parasiten und Krankheitserreger, die von den Niststätten in die Gebäude eindringen und dort Menschen, Lebensmittel und Rohstoffe befallen können. Vor allem Parasiten können beim Menschen empfindliche Hautreaktionen hervorrufen und durch Kratzen Sekundärinfektionen verursachen. Folgende Parasiten treten auf:
   Taubenzecke – Argus relexus
   Taubenfloh – Ceratophyluss columbae
   Große Taubenlaus – Hohostielle lata
   Vogelmilbe - Dermynyssus gallinae
Durch aufgewirbelte Vogelexkremente, Gefiederreste und Tröpfcheninfektion können gefährliche Krankheiten von Tauben auf den Mensch sowie Haus- und Nutztiere übertragen werden. In Kotproben und Sektionsmaterial von Tauben konnten in 40% der Fälle Ornithox-Erreger und in 5-10% der Fälle Salmonellen ermittelt werden. Darüber hinaus werden Verluste wertvoller Zoovögel durch Geflügeltuberkulose auf Ansteckung durch verwilderte Haustauben zurückgeführt. Das Fatale: Getrocknete Kotpartikel können die Raumluft kontaminieren und durch den Menschen eingeatmet werden.

Mögliche Krankheiten:

Ornithose / Psittakose (Bakterium) - Tödliche Lungenentzündung

Salmonellose (Bakterium) - Lebensmittelvergiftung

Typhus (Bakterium) - Tödliche Durchfallerkrankung

Encephallitis (Virus) - Nervenentzündung

Histoplasmose (Pilz) - Zerstörung der Lunge

Toxoplasmose (Einzeller) - Entzündung der Leber und Lunge

Kokkzidose (Pilz) - Zerstörung der Lunge

Listeriose (Bakterium) - Hirnhautentzündung

Aspergillose (Pilz) - Zerstörung der Lunge

Myxovirose (Virus) - Augenentzündung

Trichomonasis (Einzeller) - Schwellungen



Quelle: http://www.rentokil.de/

Mittwoch, 3. August 2016

Vernunft hat sich durchgesetzt


Gemeinderat macht doch noch den Weg für Arrangements zur Passion 2020 frei

Oberammergau - Die Fraktion FREIE WÄHLER im Gemeinderat Oberammergau zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung vom vergangenen Mittwoch, nun doch den Versuch zu starten, während der Passion 2020 erneut Arrangements für die Gäste aus aller Welt anzubieten. Damit kam eine Entscheidung zu Fall, die Ende Mai im Hauruckverfahren getroffen wurde und den Rückzug auf den reinen Ticketverkauf bedeutet hätte.
Die Fraktion hat seit Beginn der Beratungen um die Vermarktung der Passion 2020 die große Bedeutung der Arrangements für den Ort hingewiesen. Mit ihnen wird gewährleistet, dass ein Großteil der Wertschöpfung während der Passion auch in Oberammergau und der Region verbleibt. Das gute Miteinander zwischen Gemeinde und den Leistungsträgern - ob nun Hotelbetriebe, Privatvermieter, Gastwirte oder der Einzelhandel - ist durch die zwischenzeitliche Abkehr vom Arrangement beschädigt worden.

Seitens der Vermieter wurde ein geändertes Angebot vorgelegt, dass einige Mitglieder des Gemeinderats zum Nachdenken brachte und letztlich dazu beitrug, dass sich eine neue Mehrheit für Arrangements abzeichnete. Allerdings, und das muss auch erwähnt werden, stellt dieses Angebot nicht auf den gleichen Leistungsumfang wie die Arrangements im Passion 2010 ab. Was dem Gast letztlich geboten werden kann, muss noch in weiteren Gespräche ausgelotet werden. Dieses geänderte Angebot der Leistungserbringer ist zu würdigen.

Im Laufe der ganzen Diskussionen hat die Fraktion FREIE WÄHLER es als äußerst befremdlich empfunden, mit welcher Geringschätzung einzelne Gemeinderatsmitglieder die Arbeit der Tourismusbetriebe im Ort beschrieben haben. Wir distanzierten uns auch dezidiert von Plänen einzelner Fraktionen, die Vermieter trotz eines verbesserten Angebots noch weiter an den möglichen Kosten des Vertriebs der Passion 2020 zu beteiligen.
Die Aussagen der CSU, die nun getroffene Entscheidung zur Arrangement-Ausschreibung stelle einen Blanko-Scheck dar, ist glatter Unfug. Die Art der Beschlussfassung gleicht jener zum Vertrieb der Einzeltickets, wonach der Gemeinderat die Grundsatzentscheidung zur Art der Ausschreibung traf und dann die Werkleitung bzw. die beauftragte Unternehmensberatung die Details der Ausschreibung umzusetzen hat.
Unverständlich erscheint auch die Kritik von Bürgermeister Nunn, er hätte gerne noch am 10. August 2016 über die Details der Ausschreibung beraten wollen. Einerseits wurden sehr viele Details in der Sitzung am 27.7. beraten, andererseits forderten die hinzugezogenen Experten eine unverzügliche Beschlussfassung, damit die neue Ausschreibung noch fristgerecht auf den Weg gebracht werden kann. Diesen Weg hat der Bürgermeister mitgetragen.
  
Ludwig Utschneider M.A.
Für die Fraktion "Freie Wähler"

Donnerstag, 28. Juli 2016

Millionen verschenkt für 3,5cm


 4,5 Mio €  für die Größe zweier Cent Stücke pro Sitzplatz 
                                   

Der Ende Juli 2016 gefasste Beschluss zum Thema "Beinfreiheit" wird der Gemeinde noch teuer zu stehen kommen.
Für ein Mehr von ca. 3, 5cm Sitzabstand ( 71cm in 2010 auf 74,5cm 2020 ) werden per Mehrheitsbeschluss die Stuhlreihen nun verschoben.
Unabhängig von der tatsächlichen Auslastung in 2020 verringert man die Umsatzerlöse um gut 7%, im Optimalen Fall um 4,5 Millionen Euro.
Ganz zu schweigen von den fehlenden 30.000 Gästen. Ohne Not "wegrationalisiert". Stichwort "Umwegrentabilität"

Diese Entscheidung wurde "für den Gast" getroffen, so heißt es.
Natürlich gibt es genügend positive Beispiele wo ein gemütliches Sitzen gewünscht und gut ist.
Wir fragen hingegen: Ist man denn in der Vergangenheit "so schlecht" gesessen?
Keine 100 ! Beschwerden zum Thema Sitzplatz sind bei der Gemeinde 2010 aufgeschlagen.
Wir denken, bei einer halben Million Besucher ist dieser Kritikpunkt dann zu vernachlässigen.

Was in Anbetracht der dauerhaft angespannten Haushaltslage sicher NICHT zu vernachlässigen ist, wären unsere Finanzen.
Leider haben wir von den Befürwortern ( der größeren Sitzabstände ) keine Antworten bekommen, ob und wie die Gemeinde diesen Ausfall kompensieren könnte.  Lediglich unqualifizierte Äuserungen
seitens der Frauenliste haben zur Erheiterung und Verwunderung beigetragen.
 ( Seit ned so ruachad ! - Link zum Thema Ruachad )

Übrigens: Die Idee mit dem Abstand ist nicht neu. Schon für 2010 hatte man diese Überlegungen.
Damals war man weitsichtig genug solche Überlegungen zu verwerfen.
Mal angenommen, man wäre dem Vorschlag Seinerzeit in 2010 gefolgt und hätte 450 - 500 Sitzplätze rausgenommen...aus heutiger Sicht wäre diese Idee ein finanzielles Debakel für die Gemeinde Oberammergau gewesen:
MINUS 4 ! Millionen Euro Gewinn
50.000 Gäste weniger im Ort.
...ok, wir hätten dann keine 100 Beschwerden für die Sitzabstände gehabt, sondern nur 30.

Wir glauben ein "Mehr an Komfort" ist ein nun erfüllter Wunsch den sich die Gemeinde schlicht nicht leisten hätte sollen, da viel zu teuer erkauft.

Michael Fux
für die Fraktion "Freie Wähler"






Donnerstag, 23. Juni 2016

Haushalt 2016 abgelehnt


         Statement der Fraktion:
Gestern hat der Gemeinderat den Haushalt für das Jahr 2016 beraten. 
Der von Bürgermeister Nunn vorgelegte Haushaltsentwurf hat keine Mehrheit gefunden. 
Mit 7:9 Stimmen wurde der Beschlussvorschlag abgelehnt. Dies lag auch daran, dass die Fraktionen Augenmaß und CSU nicht vollständig anwesend waren und damit eine Mehrheit für den Haushalt nicht erreichbar war. 
Als Fraktion FREIE WÄHLER haben wir im Gemeinderat, in den Ausschüssen und gegenüber Bürgermeister Nunn bereits vor Monaten immer wieder darauf hingewiesen, dass wir dem Haushalt für 2016 und der Finanzplanung nur dann zustimmen werden, wenn es einen begleitenden Beschluss zum Budget für die Passion 2020 gibt, der eine Begrenzung der Ausgaben zum Ziel hat.
Insofern wusste Nunn von unserer Position und wir haben mit ihm am 5. Juni 2016 diesbezüglich auch ein wiederholtes Gespräch geführt. Allerdings sah er sich nicht in der Lage, einen ergänzenden Beschluss zu unterstützen.
Schon in der Fraktionsführersitzung Anfang Mai 2016 haben wir Nunn danach befragt, ob er denn eine Mehrheit für den Haushalt hinter sich weiß. Er hat damals ausweichend geantwortet. Gestern wurde deutlich, dass der Bürgermeister im Vorfeld keine Gespräche mit den einzelnen Fraktionen geführt hat. Unsere Gespräch mit ihm kam auch nur deshalb zustande, da wir darum gebeten haben.
In der gestrigen Gemeinderatssitzung haben wir dann nochmals den Vorstoß gemacht, bis zur Gemeinderatssitzung am 6. Juli 2016 einen ergänzenden Beschlussvorschlag zu erarbeiten und zu verabschieden, der eine Begrenzung des Passionsbudgets zum Ziel hat. Uns ist auch bewusst, und das haben wir Bürgermeister Nunn gegenüber auch erklärt, dass wir, wenn es um einen Kompromiss in der Sache gehen soll, an unserem Vorschlag zur Budgetobergrenze von Anfang des Jahres nicht festhalten werden, sondern bereits sind, hier einen Kompromiss einzugehen.
Nunn äußerte sich zu diesem Vorschlag allerdings nicht.
Es wird nun zwei Alternativen geben: entweder er organisiert sich für die nächste Sitzung die notwendige Mehrheit, indem er die Fraktionen Augenmaß, CSU und Frauenliste vollzählig für die nächste Sitzung mobilisiert oder er lässt sich auf den von uns vorgezeichneten Kompromissweg ein. 
Gestern hat er sich dazu nicht geäußert, was er nun zu tun gedenkt.
 
 Ludwig Utschneider, Karl Heinz Götz, Peter Held, Martin Kratz, Michael Fux