Freitag, 1. August 2014

Rathaus Einsturzgefahr !



Lesen Sie hier den Statik Bericht zum Rathaus:

Rathaus-Statik


Wie geht es weiter mit der Unterbringung der Gemeindeverwaltung?




Der 30. Juli 2014 bildete eine Zäsur in den Überlegungen zur künftigen Unterbringung der Oberammergauer Gemeindeverwaltung.

Für die Mitglieder des Gemeinderats und die Bevölkerung überraschend, präsentierte Bürgermeister Nunn ein statisches Gutachten, das die Baufälligkeit der Dachkonstruktion des Rathauses und die Standfestigkeit des gesamten Gebäudes in Frage stellte.

Es wurde in der Gemeinderatssitzung zurecht Kritik darüber laut, dass der Gemeinderat über die Entwicklungen erst sehr spät informiert wurde. Dieses generelle Problem haben wir als Fraktion in den vergangenen Jahren immer wieder thematisiert, leider passiert es immer wieder, dass auch das Gemeinderatsgremium Informationen, die der Bürgermeister liefern sollte, hinterherlaufen muss. Diesen Erfahrungen war auch unser Antrag zur Änderung der Geschäftsordnung geschuldet. Damit sollten die Berichtspflichten des Bürgermeisters erweitert werden. Die entsprechenden Vorschläge fanden aber im Gemeinderat nicht in allen Einzelpunkten die nötige Zustimmung.

Zurück zum sanierungsbedürftigen Rathaus: in den nächsten Wochen ist abzuwägen, welche Maßnahme sinnvoll ist, um die Unterbringung der Gemeindeverwaltung mittel- und langfristig auf eine gute Basis zu stellen.

Variante 1: Sanierung des bestehenden Rathauses

Variante 2: Umzug der Verwaltung ins Ammergauer Haus und / oder Pilatushaus, evtl. nötige Um - und Erweiterungsbauten bei gleichzeitiger Beibehaltung des großen Saals als Veranstaltungsraum

Variante 3: Neubau eines Rathauses am bisherigen oder an einem neuen Standort.




Wir als Fraktion favorisieren weiterhin die Variante 2 und damit den Umzug der Verwaltung in das Ammergauer Haus. Diese vorhandene gemeindlich Immobilie ist als Dienstleistungs- und Kulturzentrum umzuwidmen, indem dort einerseits die Gemeindeverwaltung unterkommt und andererseits der Saal als Veranstaltungsort weiter genutzt werden kann.

Das ist aus unserer Sicht die nach wie vor wirtschaftlichste Lösung, um die vorhandenen Probleme aus dem Weg zu schaffen. Damit verlagert sich eine wesentliche gemeindliche Einrichtung in Richtung Eugen-Papst-Straße, noch ist es aber nicht zu spät, um eine derartige Verlagerung auch im Rahmen der Ortsentwicklungsplanung zu berücksichtigen und das Konzept anzupassen.

Wir sahen schon in der Vergangenheit und sehen auch heute keinen Spielraum für einen kostspieligen Rathausneubau, wie er immer wiedergefordert wird. Wir wollen vermeiden, dass die Bürgerinnen und Bürger die Folgen einer solchen Rieseninvestition ausbaden müssen, indem dann Mittel für wichtige Investitionen in die Ortsentwicklung oder in den Wellenberg nicht mehr vorhanden sind.

Wir haben als gelbe Listen auch im Wahlkampf klar Position bezogen und weiterhin einen Umzug des Rathauses ins Ammergauer Haus favorisiert. Dieses Ziel verfolgten auch andere Listen. Insofern sehen wir uns hier auch bestätigt in unseren Überlegungen, eine bessere Alternative zu präsentieren.

Zuletzt Anfang August 2013 wurde auf der Homepage der BI „Ammergauer Haus“ Folgendes näher skizziert:

„1) Tourismus ankurbeln als wichtiges weiteres Standbein.
2) Tourismusfachmann endlich einstellen.
3) Das Ammergauer Haus, jahrelang vernachlässigt, wird modernisiert und für Zwecke des Tourismus aufgerüstet. Der erfolgreiche Bürgerentscheid vom 24.7.2011 wird endlich anerkannt. Sollte die Gemeinde den unsinnigen Beschluss wiederholen, werde ich einen weiteren Antrag auf Durchführung eines Bürgerbegehrens stellen.
4) Es wäre höchste Zeit, fast 3 Jahre nach Aufhebung der Fußgängerzone durch die Regierung von Oberbayern, sich mit diesem Thema wieder zu befassen. Soweit Städteplaner mit dieser Aufgabe betraut sind, stellt sich die Frage, ob das alles nicht schneller gehen kann, oder ob der Druck der Gemeinde fehlt.
5) Für den Wellenberg wird unter Beteiligung der Bürgerinitiative unverzüglich ein Arbeitskreis gegründet, mit dem Ziel, ein attraktives Badezentrum für das Dorf und die weitere Umgebung zu schaffen. Der zweite erfolgreiche Bürgerentscheid verbietet der Gemeinde nicht, endlich Nägel mit Köpfen zu machen, er verbietet der Gemeinde nur, das Wellenberg-Areal ganz oder teilweise zu verkaufen oder zu verpachten oder mit einem Erbbaurecht zu belasten.
6) Das alte, angeblich marode (wer hat das festgestellt?) Rathaus wird unverzüglich saniert oder erweitert oder ein Neubau ins Auge gefasst.“




Zu 1)       Diesem Thema widmen wir uns seit Jahren, gemeindlicherseits wurden die Hausaufgaben erledigt, die Ammergauer Alpen GmbH leistet hier wertvolle Arbeit.

Zu 2)       Der neu einzustellende Werkleiter wird sich dem Tourismus-Thema schlechthin, der Passion 2020, intensiv widmen. Für weitere Personalaufblähungen ist das Geld nicht da.
Nebenbei zu erwähnen IST, das Simon Fischer ( CSU ) wiederholt gegen die Einstellung eines Werkleiters votiert hat.




Zu 3)       Das Ammergauer Haus ist von seiner Struktur her nicht mehr zeitgemäß. Wir müssen nun mit diesem überdimensionierten Erbe leben und wollen es deshalb einer besseren Nutzung zuführen. Pläne, daraus ein Tagungshaus zu machen, kosten der Gemeinde viel Geld und gehen an den Bedürfnissen der Wirtschaft vorbei. Wenn es einen privaten Interessenten gäbe, der das Ammergauer Haus als Tagungshaus fortentwickeln möchte, wären es andere Voraussetzungen, dann müsste neu darüber gesprochen werden. Uns ist aber kein solcher Investor bekannt, andere haben in den zurückliegenden Jahren auch keinen „Tagungsmacher“ aus dem Hut gezaubert.

Zu 4)       Wir als Fraktion halten weiterhin nichts von einer Fußgängerzone in der Dorfstraße. Gerne kann man sich über Fußgängerbereiche entlang der Kulturmeile unterhalten, FuZo-Nebelkerzen zu entzünden, um die Dorfstraße wieder stillzulegen, halten wir allerdings für den falschen Weg.

„Das dumme Geschwätz: „ Wir können uns das nicht leisten“, sollte künftig unterbleiben“, wurde dem Gemeinderat 2013 geraten.“ Angesichts der aktuellen finanziellen Entwicklungen der Gemeinde muss der Gemeinderat in der Tat sehr behutsam mit geplanten Investitionen umgehen. Mehr denn je ist zu überlegen, was wir und leisten können.




Ludwig Utschneider
Für die Fraktion "Freie Wähler"